Mach mich nicht nass: Wie viel Duschen ist gesund?

 width=Für viele unverzichtbar: Die tägliche Dusche. Am Morgen macht sie uns wach, am Abend befreit sie uns von Schmutz und Schweiß des Tages und lässt uns mit einem angenehmen Gefühl von „sauber“ unter die Bettdecke schlüpfen. Gerade jetzt, in den heißen Monaten, haben viele sogar mehrmals am Tag das Bedürfnis, schnell mal unter die Dusche und anschließend sauber und erfrischt wieder raus zu hüpfen – verständlich erstmal, aber aus medizinischer (und übrigens auch aus hygienischer) Sicht gar keine so gute Idee. Experten meinen: Tägliches Duschen ist kein Muss, im Gegenteil. Denn, so paradox es klingen mag: Häufiges Duschen oder Baden, vor allem mit Seife oder Schaumbad, trocknen die Haut aus und machen Sie anfällig. Wer öfter duscht als etwa alle 2 oder 3 Tage, riskiert auf lange Sicht Störungen der natürlichen Hautflora.

Der Grund:

Wasser und Seife können die sogenannte Hautbarriere schwächen. Dieser Schutzmantel der Haut baut sich aus vielen Faktoren auf. Ist sie zerstört, haben Keime, Pilze und Viren leichteres Spiel, in die Haut und in unseren Körper einzudringen. Egal ob beim Baden oder Duschen, jedes Mal werden durch das Wasser Bakterien von der Haut gespült. Diese Kleinstlebewesen tummeln sich auf der Körperoberfläche zuhauf. Über 10000 Bakterienarten befinden sich auf der Haut. Auch wenn es zunächst befremdlich klingt: Bakterien gehören zur natürlichen Hautflora – und sie sind überaus nützlich, denn Sie wehren unter anderem Krankheitserreger ab.

Die häufigsten Fehler beim Duschen:

1. Auch wenn viele das Pflegeritual gerne ausdehnen: Langes Duschen laugt die Haut aus. Also, wenn schon täglich, dann besser nur kurz in die Dusche – so werden zwar einige, aber eben nicht allzu viele der nützlichen Bakterien entfernt.

2. Wer zu viele Reinigungsmittel an seinen Körper lässt, trägt möglicherweise dazu bei, dass der Säurefilm zu stark neutralisiert wird – mit der Folge, dass das Bakterien-Gleichgewicht der Haut gestört wird. Eine gesunde Haut kann das zwar schnell wieder ausgleichen. Ist die Haut allerdings eher trocken, dann kann zu viel Seife zum Beispiel zu Ekzemen führen.

3. Experten raten: Es muss nicht immer gleich eine Dusche sein. Für eine gute Körperhygiene und eine geschmeidige Haut reicht es aus, täglich die Zonen mit der jeweils höchsten Dichte an Schweißdrüsen und Bakterien mit warmem Wasser zu reinigen. Zu diesen Körperstellen gehören neben den Achselhöhlen Hände, Füße und der Intimbereich.

4. Auch wer körperlich hart arbeitet oder Sport treibt und dabei viel schwitzt, sollte zwar anschließend unter die Dusche, muss sich aber nicht jedes Mal einseifen. Unter hygienischen Gesichtspunkten ist es völlig in Ordnung, nur die schwitzenden Körperstellen gezielt mit Wasser zu reinigen. Wer trockene Haut hat, aber auf die morgendliche Dusche nicht verzichten will, sollte zumindest gelegentlich Seife oder Duschgel weglassen, damit der Fettgehalt der Haut nicht unnötig aus der Balance gerät.

5. Nicht übertreiben sollte man es auch beim Körperpeeling. Es ist grundsätzlich zwar sinnvoll, vor allem bei schuppiger Haut. Ein Peeling pro Woche, das überschüssige Hautschüppchen sanft entfernt, sollte aber ausreichen, um die Balance des Schutzmantels zu erhalten. Außerdem wird mit dem Peeling die Durchblutung angeregt – das sorgt für eine gesund aussehende Haut.

6. Seife oder Duschgel? Im Prinzip ist das eine Frage des Geschmacks. Allerdings besteht generell die Gefahr, dass Seife oder Duschgel aufgrund von chemischen Zusatzstoffen Allergien auslösen können. Um das auszuschließen, kann ein mildes Duschöl ohne Duftstoffe verwendet werden. Ebenso ist es nicht empfehlenswert, speziell antiseptische Seifen zu benutzen.

7. Nach dem Duschen gut eincremen: Auch die Pflege nach dem Duschen ist wichtig, also das Eincremen. Denn durch das Abwaschen und das anschließende Trockenreiben mit dem Handtuch wird der Haut Feuchtigkeit entzogen. Eine Körperlotion kann helfen, dieses Feuchtigkeitsdefizit wieder auszugleichen.