Gesund gegrillt!

Gesund grillen
Gesund grillen – Was geht, was nicht?

Das klingt ja erstmal seltsam – grillen und gesund? Naja … Wenn man nachgoogelt, dann gibt es natürlich viele Tipps zum Thema, die meisten laufen allerdings darauf hinaus, den Gästen Bio-Gemüse vom Elektrogrill in Kombination mit naturtrüben Säften und roh-geraspeltem Freilandfenchel anzubieten. Das ist soweit auch völlig in Ordnung, aber hier soll’s mal um das andere Grillen gehen – das mit Bratwurst, Bier und Barbecue-Sauce.

Punkt eins: Fleisch hat irgendwie keinen guten Ruf – dabei ist es an sich gesund und liefert Eiweiß, Mineralstoffe, Spurenelemente und lebenswichtige B-Vitamine. Wie alles andere auch sollte es aber in Maßen genossen, mit Bedacht ausgewählt und richtig zubereitet werden. Mehr als etwa 150 Gramm Fleisch – also ungefähr das Gewicht einer dicken Bratwurst – ist eine empfohlene Dosis, denn mehr Eiweiß kann der Körper auf einmal nicht verarbeiten; den Rest speichert er als Fett ein. Aber auch eine zweite Wurst oder ein Steak werden im Einzelfall kaum schaden, und man grillt ja auch nicht jeden Tag.

Gemüse gegrilltPunkt zwei: Es muss nicht ausschließlich Fleisch sein, das auf dem Rost liegt. Zucchini- oder Auberginenscheiben, Cocktailtomaten mit Olivenöl, Champignons, Maiskolben, Paprika oder Kartoffeln machen das Grillvergnügen bunt, und mit ein paar Rosmarin- oder Thymianzweigen bekommen sie schnell eine leckere mediterrane Note.

Punkt drei: Nicht zuviel Fett. Im Vergleich enthält eine Bratwurst einen Fettanteil von rund 25 Prozent, Hühnerbrust und Schnitzel nur zwei Prozent, Koteletts etwa fünf und Hackfleisch elf Prozent. Zur Fettvermeidung eignet sich Fisch: Thunfisch, Forelle oder Lachs sind empfehlenswert.

Punkt vier: Nichts Gepökeltes! Fleischwurst, Schinken, Speck, Bockwürste, Kassler und Wiener Würstchen sind Pökelfleischwaren und sollten nicht gegrillt werden. Pökelsalz nämlich reagiert bei Hitze mit den Proteinen aus dem Fleisch zu krebserregenden Nitrosaminen. Auch wenn Fett aus Fleisch oder Marinade in die Glut oder auf die Heizschlange des Elektrogrills tropft, entstehen krebserregende Stoffe. Grillschalen aus Aluminium bilden einen wirkungsvollen und preiswerten Schutz.

Punkt fünf: Richtig grillen. Besser erst am Ende des Grillvorgangs salzen und würzen. Fleisch, Fisch und Wurstwaren grundsätzlich nur zum Garen und nicht zum Warmhalten auf dem Grill lassen, denn auch hier entstehen gesundheitsschädliche Stoffe. Schwarze Stellen abschneiden. Insgesamt gilt fürs Grillen: Je schonender, desto gesünder – die amerikanische Variante bei mittlerer, indirekter Hitze ist gesundheitsverträglicher als kurzes, scharfes Angrillen über offenem Feuer.

Unterm Strich ist die Sache mit dem Grillen also okay, wenn man es richtig angeht. Die Faustformel sollte lauten: „Übertreibt’s halt nicht – viel Spaß!“