Perfektionismus – Wenn es immer besser sein kann

Perfektionismus – Wenn es immer besser sein kann
Perfektionismus – Wenn es immer besser sein kann

Viele Menschen streben nach absoluter Perfektion. Dieses Streben bringt uns voran und schafft Erfolgserlebnisse, allerdings können zu hohe Ansprüche und die Angst vor dem Versagen Körper und Seele krank machen.

Freunde haben sich kurzfristig entschieden kurz einmal vorbei zu schauen. Es klingelt an der Tür – der Besuch scheint da zu sein. Doch man sieht sich in der Wohnung um und merkt, dass das Geschirr noch nicht abgewaschen ist, der Wäscheständer noch mitten in der Wohnung steht und gesaugt wurde auch nicht. Spontanität ist der Erzfeind von Perfektionisten. Wer immer besser als gut sein will, hat einen inneren Plan. Der Plan ist eine Landkarte aus Müssens und Sollens. Außerdem muss alles nach diesem Plan laufen, sonst wird es unruhig.

Perfekt sein zu wollen ist anstrengend und dennoch versuchen vielen Menschen es zu sein, ob im Job, im Haushalt oder in der Freizeit. Das T-Shirt darf nicht eine Falte haben, das Dinner muss perfekt vorbereitet sein, das Wochenende perfekt durchorganisiert – eine Ausnahme gibt es nicht.

Depressionen, Burn-out und Angst als Nachwirkung

Aus Angst vor schwierigen Aufgaben, die der Perfektionist nicht lösen kann, werden diese immer weiter vor sich hin geschoben. Als Folge daraus bekommt man negatives Feedback und Leistungseinbußen – genau das, was er vermeiden möchte. Auf Dauer ist der Körper und die Seele davon erschöpft und dies kann zu Depressionen und Burn-out führen. Gefährdet sind nach Erkenntnis der Landauer Forscherin insbesondere Menschen, die überall perfekt sein wollen: Da wird nicht nur im Job „High Performance“ erzielt, sondern anschließend beim Jogging die Fitness optimiert, biologisch eingekauft, hervorragend gekocht. Den guten Wein trinkt man nicht nur, sondern man besitzt auch semiprofessionelle Kenntnis seiner Provenienz.

Im Alltag sollte man prüfen, wann das Bestmögliche angemessen ist und wann sich die Mühe lohnt. Und es lohnt sich zu schauen, wann das Unvollkommene die bessere Lösung ist. 20 Minuten entspannen und den Frühstückstisch unaufgeräumt zu lassen kann manchmal so viel bewegen, wie einen Tag Urlaub.

Quellen:
http://www.apotheken-umschau.de/Perfektionismus
http://www.seele-und-gesundheit.de/psycho/perfektionismus.html
http://www.emotion.de/de/work-life-balance/perfektionismus-3876
http://www.lebenshilfe-abc.de/perfektionismus.html

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